Kulturwerkstattpreis 2024 an die Stiftung Erdheilungsplätze
Gezielte Aufwertung ökologisch wertloser Flächen
Lörrach. Eines der größten Probleme unserer Zeit aus ökologischer Sicht ist der Verlust natürlicher Flächen, oft einhergehend mit Pestizid- und Düngereinsatz sowie Versiegelung und Bebauung. Dies wurde von einigen Initiativen erkannt. So kauft etwa die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe bundesweit Naturschutzflächen, um diese als Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen zu bewahren.
Im kleineren Rahmen ist die Stiftung Erdheilungsplätze aktiv, mit der besonderen Zielsetzung, dass sie gezielt ökologisch wertlose Flächen erwirbt, die sich in keinem naturnahen Zustand mehr befinden, und stattdessen dort im Sinne einer Aufwertung wiederum eine Wildnis in all ihrer Schönheit, das heißt mit vielfältiger Flora und Fauna, entstehen lässt. So werden etwa Blumenwiesen geschaffen, wo früher eine gedüngte Mähwiese ohne Ackerkräuter war, oder Streuobstwiesen angelegt, wo sich zuvor vermüllte Erdlöcher befunden haben, wie die Initiative erläutert: „Wasser wird in natürliche Rinnen zurückgeleitet. Ackerbrachen werden mit blühfreudigen Ackerwildkräutern aufgewertet.“ Einen Eindruck hiervon vermittelt die Internetseite. Dort werden auch bisherige Erdheilungsplätze vorgestellt, so etwa Badeborn, Braunsbedra, Gerstungen, Kloster Neuendorf, Lübben-Ellerborn, Ludwigsau.
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Der Gründer der Stiftung, Prof. Dr. Tilo Hildebrandt, sieht es als seine spirituelle Mission, die Verbindung zur Natur als Lebensgrundlage zu festigen und die Qualität des Lebens dadurch zu verbessern. Er erklärt: „Die ‚Stiftung Erdheilungsplätze‘ habe ich gegründet, damit die gemeinsame Arbeit für unsere Kinder und deren Kinder als Grundlage des Lebens mit der Natur Bestand hat. Erdheilungsplätze werden nie verkauft oder in die ökonomische Nutzung zurückgegeben. Der ökonomische Prozess wird umgekehrt in einen ökologischen Prozess.“
Der gemeinnützige Verein Kulturwerkstatt-Dreiländereck e.V. hat auf seiner letzten Mitgliederversammlung nun beschlossen, dass die Stiftung dafür mit dem symbolisch gemeinten Kulturwerkstatt-Preis geehrt werden soll. Damit soll die Aufmerksamkeit auf diese vergleichsweise junge Initiative gelenkt werden, um sie zu unterstützen. Der Verein selbst ist Träger eines unabhängigen und informativen Veranstaltungsforums für unterschiedliche Ansätze auf dem Gebiet des Spirituellen, wobei auf Seriosität und Authentizität wert gelegt wird. Angestrebt wird dabei ein vorurteilsfreier Austausch unter Vertreterinnen und Vertretern durchaus unterschiedlicher Richtungen, der auch Grundlagen für ein mögliches Zusammenwirken schaffen kann.
Tilo Hildebrandt erklärte im Namen seiner Stiftung, den Preis gerne anzunehmen.
Was ist der Kulturwerkstatt-Preis?
Der seit 2010 meist jährlich vergebene, symbolisch gemeinte Preis soll Persönlichkeiten und Institutionen auszeichnen, auf die mindestens eines der an der Zielsetzung des Vereins orientierten Vergabekriterien zutrifft. Er stellt eine Anerkennung für Menschen dar, die bei einer grundsätzlich toleranten und freilassenden Haltung
- auf dem Gebiet der geistigen Forschung bzw. ganzheitlichen Wissenschaft wesentliche Erkenntnisse erarbeitet und/oder daraus praktische Anwendungsmöglichkeiten entwickelt haben;
- sich als Brückenbauerinnen oder Brückenbauer zwischen unterschiedlichen weltanschaulichen Strömungen verdient gemacht haben;
- deren gesellschaftliches oder künstlerisches Wirken einen Bezug zu einem tieferen Welt- und Menschenbild erkennen lässt, als es dem einseitig materialistischen Paradigma entspricht.
Ein Bezug zur Kulturwerkstatt Dreiländereck ist wünschenswert, aber nicht Voraussetzung. Die Auszeichnung soll dabei nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Verein sich inhaltlich in allen Punkten mit der ausgezeichneten Person oder Institution identifiziert, sondern ihren grundlegenden Ansatz würdigt und als Bereicherung versteht.
Veröffentlicht von der Stiftung Erdheilungsplätze mit freundlicher Genehmigung des Kulturwerstatt Dreiländereck e.V.