
Unterwegs für Natur und Inklusion: Sabines Reise nach Thüringen und Sachsen-Anhalt
Anfang Mai 2025 war unsere Mitarbeiterin Sabine für zwei Tage unterwegs, um Erdheilungsprojekte der Stiftung in Thüringen und Sachsen-Anhalt voranzubringen. Ihre Reise führte sie an bedeutende Orte der Umweltbildung, Inklusion und Wiederbewaldung. Hier berichtet sie über spannende Begegnungen, neue Kooperationen und naturnahe Projektideen.
Erdheilung in Gerstungen: Rückbau und Renaturierung einer Baustellenfläche
Der erste Stopp führte Sabine am 5. Mai nach Gerstungen (Bahnhof Förtha, Kreis Eisenach), wo sie gemeinsam mit Herrn Börner von der Firma Hasselmann GmbH eine ehemalige Baustelleneinrichtungsfläche der DB InfraGO AG besichtigte. Die Fläche wird der Stiftung zum 1. Juni 2025 zurückgegeben und soll in einem mehrstufigen Prozess wieder möglichst naturhnah werden.
Ein geologisches Highlight vor Ort ist der Zechstein-Steinwall, ein Naturdenkmal aus der Perm-Zeit. Aufgrund des felsigen Untergrunds erfolgt keine klassische Bepflanzung mit Gehölzen, sondern eine Ansaat mit einem artenreichen Wildblumenrasen. In Absprache mit der Projektleitung wird auch eine Strauchpflanzung durchgeführt.
Insektenhotel statt Aufforstung: Kreativprojekt mit der Nessetalwerkstatt in Eisenach
Am Nachmittag traf Sabine Frau Städler, die Leiterin der Nessetalwerkstatt der Diako Thüringen in Eisenach. Gemeinsam wurde die Idee geboren, auf dem Erdheilungsplatz in Förtha mehrere kleine Insektenhotele zu errichten. Die Gestaltung soll inklusiv durch Menschen mit Handicap erfolgen.
Neben ökologischen Aspekten steht hier vor allem die soziale Komponente im Vordergrund: Teilhabe und Kreativität für eine nachhaltige Zukunft. Die Werkstatt ist grundsätzlich interessiert – erste Absprachen laufen bereits.
Wiederbewaldung in Coswig: Zusammenarbeit mit dem Landeszentrum Wald
Am 6. Mai setzte Sabine ihre Reise in Sachsen-Anhalt fort. In Coswig traf sie Herrn Epler vom Landeszentrum Wald, mit dem sie über die geplante Wiederbewaldung des Erdheilungsplatzes Luko Wald sprach. Vor Ort analysierten sie gemeinsam die unterschiedlichen Bodenverhältnisse und entwickelten ein angepasstes Pflanzkonzept.
Ein wichtiges Thema war auch die Bekämpfung invasiver Arten wie der amerikanischen Traubenkirsche sowie die kontinuierliche Pflege der Pflanzflächen. Zudem wurde die mögliche Erweiterung des Geländes durch Ankauf eines angrenzenden Flurstücks thematisiert.
Vernetzung mit dem Naturpark Fläming e.V.
Im Anschluss traf sich Sabine mit Frau Jännsch, der Geschäftsführerin des Naturparks Fläming e.V. Das Gespräch war geprägt von Offenheit und gegenseitigem Interesse. Die Stiftung könnte im Rahmen von Umweltaktionen künftig mit dem Naturpark und der regionalen Lebenshilfe kooperieren.
Besonders erfreulich: Frau Jännsch will die Stiftung bei einem Netzwerktreffen der fünf Naturparks Sachsen-Anhalts vorstellen – ein wertvoller Schritt für mehr regionale Vernetzung.
Projektförderung in Sachsen-Anhalt
Den Abschluss bildete ein Gespräch in Magdeburg mit Frau Hiekmann von der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz. Sie zeigte sich offen für eine Zusammenarbeit, wobei für die Wiederbewaldung des Erdheilungsplatz Luko Wald zunächst insbesondere eine Teilförderung angestrebt wird.
Auch hier wurde deutlich: Eine nachhaltige Wirkung erfordert langfristige Betreuung und solide Planung.
Fazit: Zwei Tage voller Inspiration, Gespräche und Naturerfahrung
Sabines Reise zeigt: Der Aufbau und die Pflege von Erdheilungsplätzen ist nicht nur eine ökologische Aufgabe – sondern auch eine soziale, kulturelle und kommunikative Herausforderung. Dank neuer Partner, spannender Ideen und viel persönlichem Engagement konnte ein wichtiger Grundstein für kommende Projekte gelegt werden.